April, April!
Mein Bruder ist der Scherzkeks der Familie.
Er hat uns alle schon mal so richtig erwischt. Aber auch er musste einstecken,
und das so richtig fies. Ich arbeitete in Zürich und hatte kurz
vorher eine neue Telefonnummer erhalten.
Am 1. April war nicht viel los, und da kam mir die geniale Idee, meinem Bruder mal
eins auszuwischen. Ich rief ihn an und meldete mich als Beamtin der
Ausgleichskasse. Ich erklärte ihm, dass wir eine Meldung bekommen
hätten, wonach er in Zürich als Callboy ein zweites Einkommen habe
und er dieses nicht gemeldet habe. Total entrüstet versicherte er mir,
dass dem nicht so sei und dass es sich um ein Missverständnis handle.
Ich konnte ihm seine Daten wie Geburtstag, Zweitnamen, Adresse
ohne weiteres angeben, so dass er total entsetzt immer wieder seine
Unschuld beteuerte. Ich liess nicht locker und drohte ihm sogar mit
dem Steueramt und der Polizei.
Als er schliesslich komplett verunsichert, schockiert und entnervt versuchte,
mich nochmals von seiner Unschuld zu überzeugen, hatte ich
Mitleid mit ihm und gab mich zu erkennen. Er war so sprachlos, dass
er mindestens drei Mal nachfragte, ob es wirklich ich sei.
Im Anschluss gratulierte er mir zu meinem gelungenen Scherz. Ich warte bis heute auf
eine Retourkutsche…